und hier mein "Foto des Jahres" (?):

Die MIR trifft den Mond am 6. März 2001 um 18 Uhr 55, fotografiert von meinem Bruder Ulrich und mir (auf halbem Weg zwischen Lichtenau und Holtheim in NRW, nicht weit entfernt von meinem Heimatort).

Fotografiert mit einer alten mechanischen Nikon Kamera, 24 mm Weitwinkel, Film Kodak Farbwelt 200 ASA, Blende 2.8, Belichtungszeit ca. eine Minute (?), kann aber auch mehr gewesen sein, ich habe nicht gestoppt.

Man muß etwas genauer hinschauen, doch dann sind alle wichtigen Details zu erkennen. Der Mond ist auf Grund der längeren Belichtungsdauer natürlich völlig überbelichtet, aber die Flugbahn der MIR ist von rechts oben bis zum Mond und mit etwas Einbildungskraft auch darunter noch zu erkennen.

Die beiden Sterne etwas rechts oberhalb des Mondes sind Castor und Pollux vom Sternbild Zwillinge. Die MIR kam von Westen, stieg neben der Venus am Himmel hoch, wurde dabei plötzlich deutlich heller (ähnlich wie ein Iridium-Flare), flog dann immer höher am Himmel hinauf. Der persönliche Eindruck war, das sie praktisch durch den Zenit flog. In Wirklichkeit war dies jedoch nur 75 Grad Höhe, an Saturn und Jupiter vorbei, um dann anschließend von oben herab quasi "auf den Mond zu fallen." Der wurde in kürzester Zeit überquert, anschließend war sie noch lange im Osten knapp über dem Horizont zu sehen, bis sie endlich in den Erdschatten eintauchte und verschwand.

Der etwas breitere Streifen rechts neben dem Mond stammt von einem Flugzeug, das praktisch in "Gegenrichtung" zur MIR unterwegs war.

Für meinen Bruder und mich war dies ein einmalig schönes Erlebnis. Hundertprozentig exakt die Bahnberechnung bei "heavens-above" - von wegen "trudelnder Weltraumschrott" !

Und damit das "politische Gleichgewicht" gewahrt bleibt, hier gleich noch ein Foto von der ISS, im Anflug auf Orion. Aufgenommen mit der gleichen Kameraausrüstung, aber schon am 10. Februar 2001 um 19 Uhr 22. Film war allerdings Kodak Farbwelt 400 ASA, und die Kamera war auf meinem Fernrohr (Bresser Uranus) montiert mit motorisierter Nachführung. Zu diesem Zeitpunkt war es natürlich schon viel dunkler, die ISS flog kurz vor Orion in den Erdschatten hinein. Aufnahmeort zwischen Herbram und Dahl im Kreis Paderborn.

Wolfgang

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