Am Samstag, den 3. März hatte es tagsüber fast die gesamte Zeit geregnet. Keine guten Voraussetzungen für einen schönen Astroabend. Um 22.30 Uhr sollte die partielle Verfinsterung beginnen, um 23.45 dann die totale Finsternis beginnen, diese um 0.21 Uhr ihren Höhepunkt erreichen, um 0:58 wäre die totale Phase zu Ende und um 2.11 Uhr dann auch die partielle Phase. Der Wetterbericht sagte für den Sonntag heiteres Wetter voraus, aber wann würde das eintreffen? Das einzig gute an dem schlechten Wetter war aus meiner Sicht der teilweise heftige Wind, vielleicht würde der ja abends die Wolken noch vertreiben können.
Um 20 Uhr gab es im Internet von Orten aus dem Westen schon erste Mondfotos, dort war es aufgeklart. Aber würde auch bei mir das Wetter noch besser werden?
Kurz nach 22 Uhr zeigten die Wolken endlich erste kleine Lücken und für wenige Augenblicke kontne man dazwischen den Mond sehen. Hier ein Foto von 22:06 Uhr:
Canon 350D, Zoom 105 mm Brennweite, f/4, 1/15 sek, ISO-400
bedingt durch die vielen Wolken oder dem Dunst in der Atmossphäre zeigte der Mond zwischendurch auch einen schönen Hof (22:16 Uhr):
gleiche Daten wie eben, jedoch 1,6 sek Belichtungszeit
Um 22:30 Uhr begann endlich die eigentlich Finsternis. Langsam wanderte der Mond in den Erdschatten hinein. Leider gab es die ganze zeit immer wieder durchziehende Wolken. Nach einer Weile konnte ich erkennen, dass es nicht durch relativ schnell ziehende, allerdings verhältnismäßig tief hängende Wolken am Himmel gab, sondern dass sich darüber auch noch eine zusätzlich Schicht von Cirren, mehr oder weniger stark ausgeprägt, befand. Da war es zwischendurch gar nicht gut zu erkennen, ob der "untere Mondrand" einfach durch Wolken bedeckt war, oder ob dieser durch die Finsternis "abgeschnitten" war.
Hier ein Foto von 22:36 Uhr
Canon 350D, Zoom 450 mm Brennweite, f/11, 1/10 sek, ISO-400
Und hier gleich noch ein weiteres Foto von 23:03 Uhr:
Canon 350D, Zoom 420 mm Brennweite, f/11, 1/10 sek, ISO-400
Und noch ein Bild von 23:43 Uhr, kurz vor Beginn der totalen Phase:
Canon 350D, Zoom 450 mm Brennweite, f/5,6, 4 sek, ISO-800
Hier muss schon recht lange belichtet werden, damit dieser letzte helle Streifen auf der Mondoberfläche noch zur Geltung kommt. Kurz danach war der Mond mit bloßem Auge nicht mehr zusehen. Sollte dies alles gewesen sein? Wo war der "rote" Mond, der sonst zu einer Mondfinsternis gehört? Durch die vielen Wolken war jetzt aber auch kein Stern mehr zu sehen. Ich wollte meine kamera schon abbauen, da dachte ich mir, naja, ein letztes Foto, quasi "ins Blaue" oder besser ins dunkle der Nacht hinein kostet Dich schließlich dank digitaler Technik doch keinen Cent. Also abgedrückt! Und hier ist das Ergebnis:
Canon 350D, Zoom 450 mm Brennweite, f/5,6, 10 sek, ISO-1600
Nun hatte ich doch noch meinen "roten Mond"abgelichtet. Die Kamera war nur auf einem normalen Fotostativ befestigt, sie wurde also nicht der bewegung des Mondes nachgeführt. Dadurch - verbnunden mit der langen Belichtungszeit - und sicherlich den vielen Wolken am Himmel ist hier wirklich nichts mehr zu sehen, als ein sehr verwaschener orangener Fleck. Einmal mehr wird jedoch deutlich, dass eine Kamera, bei entsprechend langer Belichtungszeit, doch wesentlich mehr Photonen sammelt als das menschliche Auge. Denn mit diesen war am Himmel außer dem Dunkel der Wolken jetzt wirklich nichts mehr zu erkennen. Ich blieb noch eine Weile auf, verfolgte im Internet ein paar "Live-Streams" und schaute mir die ersten wirklich schönen gelungenen Bilder anderer an, die mehr Glück mit dem Wetter hatten.
Viele der schönen Bilder der Mondfinsternis wurden im Polarlichtforum publiziert. Sehenswert ist auch die Bilder- (und Filme!) Sammlung bei Spaceweather. Hier findet man natürlich auch viele Fotos aus den USA, wo die Mondfinsternis beim Mondaufgang schon begonnen hatte. dadurch stand dort der Mond zum Zeitpunkt der Finsternis noch gar nicht so hoch am Himmel wie in Deutschland, sondern nur flach über dem Horizont oder anderen Gebäuden, was zu vielen interessanten Motiven führte.
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