13. Tag, Nördlicher Kafue Nationalpark

Wieder brechen wir früh auf, um vor den anderen Fahrern auf die Piste zu kommen. Einige, die vor uns gestartet sind, haben wir auf der staubigen Piste bald überholt. Nach zwei Stunden kommen wir auf die asphaltierte Straße von Lusaka nach Kaoma. Hier fällt uns auf, dass der Bus nicht nur aus dem Auspuff qualmt, diesmal ist die Viskokupplung kaputt. Wieder wird der Kardan ausgebaut und wieder muss eine angetriebene Achse reichen - wofür brauchen die Leute in Deutschland eigentlich den Allradantrieb? (Erst später wurde die Ursache dieser Panne erkannt). Die Asphaltstraße wird schnell schlechter, groß, tiefe Löcher erfordern ständige Aufmerksamkeit und eine Slalomfahrt von einer Seite auf die andere.

Nachdem wir den Kafue überquert haben, kommt bald das Chunga Gate. Wir haben niemanden vor uns und können ohne Probleme passieren. Nach einer Rast in der Nähe des Kafue erreichen wir am späten Nachmittag das Lufupa Camp. Obwohl man die Campfläche verdoppelt hat, ist es stark belegt. Darüberhinaus scheint es entgegen ursprünglicher Aussagen doch möglich zu gewesen zu sein, Plätze zu reservieren - die besten sind jedenfalls weg. Wir diskutieren, ob wir bleiben, oder im Busch übernachten sollen und entscheiden uns mit knapper Mehrheit für den Busch. Mit vielleicht 200 Leuten ist uns das Lufupa-Camp doch viel zu voll.

Die Fahrt beginnt zunächst verheißungsvoll. Wir sehen Pukus, Kronenkraniche und zahlreiche Antilopen. Aber es ist spät und das Fahren auf der staubigen Piste gegen die tiefstehende Sonne wird immer anstrengender. Wir finden den vorgesehenen Platz nicht gleich, da die Straßen ihre Lage geändert haben. "Wie soll man da einen verläßlichen Reiseführer schreiben" flucht Manfred, "wenn nach jeder Regenzeit die Pisten neu angelegt werden und ein Camp, das letztes Jahr noch rechts des Kafue lag diesmal auf dem linken Ufer aufgestellt wird?"

Schließlich entscheiden wir uns für einen schönen offenen Platz, unweit von einem Hippo-Pool und mit Blick auf einen Schreiseeadler-Horst in einem Baobab-Baum. Nach Einbruch der Dunkelheit hören wir plötzlich zwei Autos und sehen plötzlich auch starke Scheinwerferstrahler auf uns gerichtet: Edel-Toruisten auf einem "Night-Drive", solche Art von Safaris sollen eigentlich in Nationalparks verboten sein!? Und schließlich kommt zu später Stunde auch noch ein Ranger mit seinen beiden Mitarbeitern und seiner Braut, einem deutschen Armeegewehr, vorbei. Er macht einen ziemlich ernsten Eindruck und ist erst nach längerer Diskussion bereit, uns bleiben zu lassen. Am nächsten Morgen, bei Tageslicht, verspricht er wiederzukommen, um dann das Übernachtungsgeld zu kassieren. Nachts scheinen wir dann von Hippos aus dem nahen Pool umgeben zu sein, deren Weidegründe wir offensichtlich belegt haben.

Rolf

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